Schwerpunkt

Orthopädie für Jugendliche

Frau Dr. Doepfer erläutert einer Jugendlichen Haltungsprobleme anhand eines Wirbelsäulenmodells.

Ohne Eltern in die Praxis kommen

Wer es mit seinen Eltern besprochen hat – und wenn die Eltern uns gegenüber erklärt haben, dass es in Ordnung ist – kann gern auch ohne elterliche Begleitung zu uns kommen.

Bei weiterführenden Behandlungen, zum Beispiel vorm Röntgen, brauchen wir eine schriftliche Einverständniserklärung der Erziehungsberechtigten.

Orthopädische Behandlung von älteren Kindern und Jugendlichen

Auch bei älteren Kindern und Jugendlichen kann es während des weiteren Wachstums zu (Fehl-)Entwicklungen kommen, die kontrolliert und gegebenenfalls therapiert werden müssen.

Wir prüfen auch die Sporttauglichkeit von Jugendlichen und behandeln Sportverletzungen.

Einige orthopädische Erkrankungen von Jugendlichen

Wenn eine der Schultern höher zu sein scheint als die andere, wenn das Becken auf einer Seite vorsteht, wenn vielleicht der Rücken als etwas gekrümmt wahrgenommen wird, sollte überprüft werden, ob eine Skoliose die Ursache ist.

Bei einer Skoliose ist die Wirbelsäule dauerhaft zur Seite „verbogen“ und in sich verdreht.

Wie eine Skoliose therapiert werden kann, hängt von vielen Faktoren ab, zum Beispiel vom Alter und vom Krümmungsgrad.

Meist ist eine krankengymnastische Behandlung notwendig, in seltenen Fällen eine Therapie mit einem Korsett. Sehr selten ist eine Operation notwendig.

Mädchen erkranken vier Mal häufiger an einer Skoliose als Jungen.

Das obere Ende des Oberschenkelknochens wird als Hüftkopf bezeichnet. Mit der Hüftgelenkspfanne des Beckens bildet er das Hüftgelenk.

Zwischen Schenkelhals und Hüftkopf befindet sich eine Wachstumsfuge. Hier kann sich das Knochengewebe lockern, sodass der Hüftkopf vom Oberschenkelknochen abgleitet.

Die Symptome eines akuten Hüftkopfgleitens sind eindeutig: Sehr starke Schmerzen im Hüftbereich, die plötzlich auftreten, und es ist nicht mehr möglich, zu stehen oder zu gehen.

Meistens entwickelt sich die Epiphysiolysis capitis femoris allerdings schleichend, weshalb es wichtig ist, zu uns zu kommen, wenn das Knie oder der Oberschenkel bei Belastung schmerzen und/oder in der Leiste Schmerzen auftreten. Auch wenn im Oberschenkel, im Knie oder in der Leiste ab und an ein ziehendes Gefühl bemerkt wird, kann dies auf ein Hüftkopfgleiten hindeuten.

Zwar ist die Ursache der oben genannten Beschwerden nur selten das Hüftkopfgleiten, es erkrankt etwa einer von 10000 Jugendlichen (Jungen sind etwas häufiger als Mädchen betroffen). Aber da ein unentdecktes Hüftkopfgleiten schwere Folgen haben kann, sollten unklare Schmerzzustände im Knie, im Oberschenkel und in der Leiste ein Grund sein, sicherheitshalber einen Termin bei uns zu vereinbaren.

Das Hüftkopfgleiten muss immer operiert werden.

Auch bei älteren Kindern kann eine Beinlängendifferenz entstehen.

Wir überprüfen, ob sich die unterschiedliche Länge der Beine auf das Becken auswirkt und es zu einem Beckenschiefstand kommt.

Wenn ein Bein nur ein bis zwei Zentimeter kürzer ist, kann das bei Kindern, die noch wachsen, durch Einlagen ausgeglichen werden.

Da sich Beinlängendifferenzen während des weiteren Wachstums manchmal auch von selbst angleichen, können wir eventuell auch die weitere Entwicklung abwarten.

Bei einem größeren Längenunterschied gleichen orthopädische Spezialschuhe die Differenz aus.

Es kommt auch vor, dass während einer Operation das Wachstum des längeren Beines an der Wachstumsfuge blockiert oder ein Bein entweder verkürzt oder verlängert werden muss.

Falls Ihr älteres Kind (nach seinem 10. Geburtstag) O- oder X-Beine hat, kommen Sie beide bitte sicherheitshalber zu uns.

Wir sehen nach, ob durch die X- oder O-Beine die Kniegelenke fehlbelastet werden. Wenn das nicht so ist, besteht (erstmal) kein Therapiebedarf.

Stellen wir eine Fehlbelastung fest, kann Ihrem Kind mit einem operativen Eingriff geholfen werden.

Selten: Knochen- und Muskelerkankungen (z.B. Knochentumore, Spinale Muskelatrophie, Spina bifida)

Sehr selten kann die Ursache von Beschwerden eine Knochenveränderung sein. Wir kooperieren eng mit entsprechenden ExpertInnen und werden Sie und Ihr Kind beraten.

An der spinalen Muskelatrophie erkranken Kinder sehr selten. Entweder entwickelt sich diese Form des Muskelschwunds schon in der Gebärmutter oder die Kinder werden in den ersten beiden Lebensjahren krank.

Die Spaltung der Wirbelsäule – Spina bifida – entwickelt sich zwischen dem 22. und 28. Tag der Schwangerschaft.

Je nachdem, wie schwer die Kinder erkrankt sind, benötigen sie auch noch Therapien, wenn sie älter werden.

Wir begleiten die Kinder und ihre Eltern und koordinieren die Behandlung.

Die spinale Muskelatrophie ist eine sehr seltene Erkrankung. An dieser Form des Muskelschwunds erkranken Kinder entweder schon während der Schwangerschaft oder die Muskelschwäche entwickelt sich in den ersten beiden Lebensjahren.

Die Spina bifida – eine Spaltung der Wirbelsäule – entwickelt sich sehr früh während der Schwangerschaft, zwischen dem 22. und 28. Tag.

An dieser Neuralrohrfehlbildung erkrankt – Mädchen etwas häufiger – in Mitteleuropa ca. eines von 1000 Kindern.

Je nach Schweregrad der Erkrankung benötigen die Kinder Unterstützung und Therapien, die wir in unseren Praxen koordinieren.

In sehr seltenen Fällen kann auch eine Knochenveränderung die Ursache von Beschwerden sein. Hierzu beraten wir Sie und Ihr Kind und stehen in enger Kooperation mit entsprechenden ExpertInnen.

Wenn wir eine rheumatologische Erkrankung Ihres Kindes diagnostizieren oder der Verdacht besteht, dass Ihr Kind erkrankt ist, überweisen wir an eine Kollegin oder einen Kollegen, die  sich auf die Behandlung von entzündlichen Gelenk- und Weichteilerkrankungen bei Kindern und Jugendlichen spezialisiert haben.

Frau Dr. Doepfer untersucht die rechte Schulter bei einer Jugendlichen.
Frau Dr. Doepfer führt den Vorneige-Test bei einer Jugendlichen durch.
Frau Dr. Meißner beurteilt eine Beinlängendifferenz und einen Beckengeradstand.