U3-Vorsorgeuntersuchung zum Ausschluss einer Hüftdysplasie

Der erste Besuch in einer KinderorthopädInnen-Praxis findet zumeist zwischen der vierten und sechsten Lebenswoche Ihres Babys statt, denn eine Hüftfehlstellung soll frühzeitig erkannt und gegebenenfalls therapiert werden.

Können Sie als Eltern bei der Untersuchung dabei sein?

Ja, natürlich!

Was passiert bei der Untersuchung?

Ihr Baby wird jeweils kurz auf die Seiten gelegt, um beide Hüftgelenke behutsam mit dem Ultraschallgerät zu untersuchen.

Ist die Untersuchung schmerzhaft?

Nein, die Untersuchung tut nicht weh.

Wie hoch ist die Strahlenbelastung?

Ihr Kind ist keiner Strahlenbelastung ausgesetzt.

Wir freuen uns immer sehr über unsere allerkleinsten Patientinnen und Patienten!

Orthopädie für Babys, Klein­kinder und Grund­schul­kinder

Wenn Sie mit Ihrem Baby an­läss­lich der U3-Vor­sorge­unter­suchung zu uns kommen, schauen wir uns zusätzlich immer auch seinen ganzen Körper an.

Wir kontrollieren seine Füße, die Beinachse, die Wirbelsäule, seine Kopfhaltung und beurteilen die gesamte motorische Entwicklung.

Während Ihr Kind größer wird, bleibt Früh­er­kenn­ung wichtig

Falls Sie während der Wachstumszeit Ihres Kindes zum Beispiel einen auffälligen Gang, X- oder O-Beine oder ein verkürztes Bein bemerken, oder Ihr Kind häufig gebeugt steht oder ein Hohlkreuz hat, kommen Sie bitte zu uns!

Haltungsfehler und Veränderungen an den Gelenken sollten bei Klein­kindern und Kindern möglichst früh erkannt werden, um rechtzeitig mit der Therapie beginnen zu können.

Oft ist alles in Ordnung oder kann gut therapiert werden

Oft können wir Ihnen nach der Unter­suchung mitteilen, dass noch alles im Normbereich liegt.

In einigen Fällen kann eine Physio­therapie eingesetzt werden. In den wenigsten Fällen ist eine Operation nötig.

Auch wenn die U3-Vor­sorge­unter­suchung nicht bei uns statt­gefunden hat, können Sie für Ihr Kind gern jederzeit einen Termin in unseren Praxen in Hamburg Eidelstedt oder in Hamburg Osdorf vereinbaren.

Unser Netzwerk für Ihr Kind

In unseren beiden Praxen sind die Kinderorthopädinnen Frau Dr. Doepfer und Frau Dr. Meißner für Sie und Ihr Kind da.

Außerdem sind wir in Hamburg und deutschlandweit sehr gut vernetzt, sodass wir Ihr Kind auch bei speziellen Befunden und Diagnosen optimal betreuen und Ihnen versierte Kolleg:innen empfehlen können.

Einige orthopädische Erkrankungen von Kleinkindern und Grundschulkindern

Wenn Sie bemerken, dass die Füße Ihres Kindes beim Laufen „nach innen abknicken“ und der Innenknöchel hervortritt, und zudem beide Füße flach auf dem Boden aufliegen, diagnostiz­ieren wir einen Knick-Senkfuß. Diese Fehlstellung kann sich entwickeln, wenn Ihr Kind zwischen zwei und fünf Jahre alt ist und sich später auch von selbst zurückbilden.

Trotzdem sollten Sie sicherheitshalber mit Ihrem Kind zu uns kommen. Wir untersuchen seine Füße und sagen Ihnen, ob eine Behandlung erforderlich ist, Ihr Kind also Einlagen tragen sollte und/oder ob eine physiotherapeutische Behandlung nötig wäre.

Meistens ist es ausreichend, die Fußmuskulatur zu Hause mit gymnastischen Übungen zu stärken. Ihr Kind sollte auch viel barfuß laufen und bequeme Schuhe mit einer flexiblen Sohle tragen.

Beim Sichelfuß sind die Zehen und der vordere Fuß nach innen eingedreht. Diese Fußhaltung kann in sehr seltenen Fällen angeboren sein, wird aber meistens erworben: entweder während der letzten Schwangerschaftswochen, wenn es für größere Babys in der Gebärmutter sehr eng wird, oder nach der Geburt, wenn das Kind häufig auf dem Bauch liegt.

Oft können Sichelfüße durch tägliche Massagen korrigiert werden. Sie können die Füße selbst massieren, wir zeigen Ihnen die Massagegriffe gern.

Wenn die tägliche Massagebehandlung zu Hause nicht ausreicht, sind Beinschienen erforderlich oder die Füße werden mithilfe eines Gipsverbandes stabilisiert.

Kinder sitzen und stehen nicht immer gerade, und das ist auch völlig in Ordnung, solange sie sich insgesamt genug bewegen und ihre Muskeln stärken.

Wenn Ihnen auffällt, dass Ihr Kind immer öfter mit einem runden Rücken und hängenden Schultern steht, oder Sie ein Hohlkreuz bemerken, kommen Sie zu uns, damit wir eventuelle Haltungsschäden ausschließen oder diagnostizieren können.

Meistens „verordnen“ wir zuallerst: Mehr Bewegung!

Physiotherapie wird Ihrem Kind bei Haltungsschäden oft helfen können. Sehr selten ist bei Fehlhaltungen ein chirurgischer Eingriff nötig.

Wenn Ihr Kind beim Gehen schnell müde wird, es etwas hinkt oder humpelt, wenn es einen watschelnden Gang zeigt und/oder über Schmerzen  in der Leiste oder an der Außenseite der Hüften klagt, werden wir untersuchen, ob eine Fehlstellung des Oberschenkelhalses zum Oberschenkelschaft vorliegt.

Ein veränderter Schenkelhalswinkel kann angeboren sein oder sich entwickeln, wenn Ihr Kind beispielsweise eine Hüftdysplasie, einen Morbus Perthes, ein Hüftkopfgleiten oder einen Vitamin-D-Mangel hat.

Bei einer Coxa vara liegt der Schenkelhalswinkel unter 120°, bei der Coxa valga über 140°. Alles dazwischen ist normal.

Nur bei extremen Abweichungen ist bei einer Coxa vara eine Operation nötig. Eine Coxa Valga verschwindet oft von selbst, wenn Ihr Kind wächst. Falls nicht, würde Ihr Kind operiert werden.

Wenn Ihr Kind sagt, dass es in der Leistengegend wehtut, oder am Knie und/oder im Ober­schenkel, wenn es ab und zu hinkt und/oder generell ungern geht, sollte abgeklärt werden, ob es sich um einen Morbus Perthes handelt.

Am häufigsten betroffen sind Jungen, die zwischen vier und acht Jahre alt sind, seltener auch schon zweijährige und ältere Kinder (bis zu zwölf Jahre alt).

Beim Morbus Perthes verändern sich Teile des Hüftkopfes und werden vom Körper wieder aufgebaut. Das kann mehrere Jahre dauern – und wird bei symptomlosen Verläufen sogar manchmal nicht bemerkt, wenn der Hüftkopf sich so regeneriert, dass er wieder genau in die Hüftgelenkspfanne passt.

Sobald Ihr Kind die oben erwähnten Symptome zeigt, kommen Sie bitte zu uns. Wir können zunächst bei einer körperlichen Untersuchung testen, ob bestimmte Bewegungen Schmerzen auslösen und so schon einschätzen, ob es sich um einen Morbus Perthes handeln könnte.

Röntgenuntersuchungen und gegebenenfalls ein MRT sichern die Diagnose und sind auch im weiteren Verlauf nötig, um die Entwicklung der Erkrankung zu beobachten.

Wenn die Behandlung früh genug beginnt, heilt der Morbus Perthes oft ohne bleibende Schäden aus und eine Operation kann vermieden werden.

Wenn Ihr Kind auf einer Hüftseite und in der Leiste plötzlich Schmerzen hat, die oft auch bis ins Knie ausstrahlen, wenn es vielleicht auch hinkt, es ihm sonst aber gut geht und es kein Fieber hat, ist eventuell ein Hüftgelenkt (selten beide) entzündet.

Der sogenannte Hüftschnupfen tritt häufig auf, nachdem Ihr Kind einen Virusinfekt der Atemwege oder einen Magen-Darm-Infekt hatte. Es erkranken meistens vier- bis zehnjährige Kinder.

Diese akute Entzündung im Hüftgelenk kann mit Ultraschall diagnostiziert werden. Wenn das nicht sicher möglich ist, wird die Hüfte geröntgt und eine Blutuntersuchung durchgeführt, auch um einen Morbus Perthes oder eine bakterielle Coxitis auszuschließen.

Nachdem Ihr Kind sich ein paar Tage geschont und entzündungshemmende und schmerzstillende Medikamente eingenommen hat, wird der Hüftschnupfen folgenlos ausheilen.

Wenn ein Bein Ihres Kindes etwas kürzer ist als das andere, sehen wir uns an, ob die Beinlängendifferenz Auswirkungen auf sein Becken hat und es zu einem Beckenschiefstand kommt.

Ein bis zwei Zentimeter Längenunterschied kann bei Kindern, die noch wachsen, durch Einlagen ausgeglichen werden. Eventuell können wir aber auch die weitere Entwicklung abwarten, weil Beinlängendifferenzen sich während des Wachstums auch von selbst angleichen.

Ist der Längenunterschied größer, können orthopädische Spezialschuhe die Differenz ausgleichen. Manchmal ist es notwendig, während einer Operation das Wachstum des längeren Beines an der Wachstumsfuge zu blockieren oder ein Bein entweder zu verkürzen oder zu verlängern.

Wenn Ihr Kind geboren wird, sollten seine Beine eine O-Beinstellung haben. Diese verschwindet normalerweise bis zum zweiten Lebensjahr.

Viele drei- bis fünfjährige Kinder haben X-Beine, die im Laufe der nächsten Lebensjahre zu geraden Beinen werden. Wenn Sie mit Ihrem Kind wegen seiner O-Beine zu uns kommen, sehen wir uns auch die Fußstellung Ihres Kindes an und können beurteilen, ob sich alles gut entwickelt.

Falls Ihr älteres Kind (nach seinem 10. Geburtstag) immer noch O- oder X-Beine hat, kommen Sie beide bitte sicherheitshalber zu uns. Wir sehen nach, ob durch die X- oder O-Beine die Kniegelenke fehlbelastet werden. Wenn das nicht so ist, besteht (erstmal) kein Therapiebedarf.

Stellen wir eine Fehlbelastung fest, kann Ihrem Kind mit einem operativen Eingriff geholfen werden.

Die spinale Muskelatrophie ist eine sehr seltene Erkrankung. An dieser Form des Muskelschwunds erkranken Kinder entweder schon während der Schwangerschaft oder die Muskelschwäche entwickelt sich in den ersten beiden Lebensjahren.

Die Spina bifida – eine Spaltung der Wirbelsäule – entwickelt sich sehr früh während der Schwangerschaft, zwischen dem 22. und 28. Tag.

An dieser Neuralrohrfehlbildung erkrankt – Mädchen etwas häufiger – in Mitteleuropa ca. eines von 1000 Kindern.

Je nach Schweregrad der Erkrankung benötigen die Kinder Unterstützung und Therapien, die wir in unseren Praxen koordinieren.

In sehr seltenen Fällen kann auch eine Knochenveränderung die Ursache von Beschwerden sein. Hierzu beraten wir Sie und Ihr Kind und stehen in enger Kooperation mit entsprechenden ExpertInnen.

Wenn wir eine rheumatologische Erkrankung Ihres Kindes diagnostizieren oder der Verdacht besteht, dass Ihr Kind erkrankt ist, überweisen wir an eine Kollegin oder einen Kollegen, die  sich auf die Behandlung von entzündlichen Gelenk- und Weichteilerkrankungen bei Kindern und Jugendlichen spezialisiert haben.

Frau Dr. Meißner untersucht die Hüftbeweglichkeit bei einem Jungen, der auf dem Bauch auf einer Liege liegt.
Frau Dr. Meißner untersucht den Fuß eines Jungen, der auf einer Liege vor ihr sitzt.
Mädchen steht auf einem Bein vor Frau Dr. Doepfer
Frau Dr. Doepfer untersucht das Gangbild eines Mädchens, das auf sie zugeht.